Rezension: Die Anstalt für ungehorsame viktorianische Mädchen
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Die Überdosis war kein Versehen. Emilie wollte sterben.
Gerettet,
aber in der Hölle einer Psychiatrie gelandet, gibt es kein Entkommen.
Ihr wird jede Kommunikation mit der Außenwelt verweigert.
Plötzlich
findet Emilie die Briefe einer gewissen Emily – mit y –, die im
viktorianischen England in eine Irrenanstalt eingewiesen wurde.
Emilie
verliert sich immer mehr in den Nachrichten aus der Vergangenheit. Die
Grenze zwischen Wirklichkeit und Wahnsinn verschwimmt Brief für Brief.
Über die Zeit hinweg müssen die beiden Frauen gegen einen gemeinsamen Feind kämpfen: ihre Ärzte.
Bei diesem Buch handelt es sich um eine teils fiktionale und teils biografische Geschichte, die in zwei zeitlich unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird, wobei die historische einen sehr großen Teil einnimmt. Mir hat gut gefallen, dass Emilie Autumn in diesem Buch auch ihren Künstlernamen verwendet hat und man so noch mehr das Gefühl hatte, ihre eigene Geschichte zu lesen.
Der Schreibstil hat mir sehr gefallen, war flüssig,
atmosphärisch und die Wortwahl sowie die Tagebuchform haben die Thematik sehr
gut untermalt. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und habe die Geschichte
verschlungen. Auch, wenn mir bereits einiges bekannt war, war es furchtbar und
traurig nochmal in dieser eingängigen Form zu lesen, wie Frauen (damals) gesellschaftlich
und ärztlich behandelt wurden und welche Glaubenssätze verbreitet waren. Es
werden drastische Themen wie psychische Erkrankungen, Suizidalität, Missbrauch,
Gewalt etc. thematisiert, dessen sollte man sich bewusst sein.
Die beiden Erzählstränge haben mir auch super gefallen und ich war gespannt,
wie diese am Ende zusammengeführt würden oder ob es sich „lediglich“ um eine
zeitliche Gegenüberstellung handeln würde. Die Beziehung der Frauen zu den
Ratten der Anstalt war außerdem ein schöner Sidekick. Zum Ende hin nahm die
Spannung nochmal deutlich zu und es gab einige Überraschungen für mich. Auch der
Schreibstil hat sich hierzu passend nochmal verändert, was ich wirklich gut
gelungen fand.
Alles in allem kann ich sagen, dass mich dieses Buch wirklich durchweg begeistert und überzeugt hat und eine spannende Unterhaltung, nicht nur zu Halloween, war!
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