Rezension: Sirius
Autor: Jonathan Crown
Titel: Sirius
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Erscheinungsjahr: 2014
Genre: Roman
ISBN: 9783462046786
ISBN: 9783462046786
Klappentext
Eine irrwitzige Screwball-Comedy - atemberaubend erzählt, zauberhaft poetisch und bei aller abgründigen Komik zutiefst anrührend.
Ein außergewöhnlicher Zeitzeuge meldet sich zu Wort: der kleine Foxterrier Sirius. Er wird ins Berlin des Jahres 1938 hineingeboren, als jüdischer Hund im Haushalt der Familie Liliencron. Dies sind seine Memoiren, angefangen bei den November-Progromen bis hin zum Ende des Zweiten Weltkriegs - sowie zwischenzeitlich die Flucht ins Exil nach Hollywood.
Weltgeschichte - und mittendrin Sirius, der unfreiwillige Held. Erst ist er Emigrant, dann Hollywoodstar, später Zirkusattraktion und schließlich Hitlers Schoßhund. Was für ein Schicksal!
Er trifft sie alle, die Reichen, Schönen, Mächtigen: Fred Astaire, Marlene Dietrich, Billy Wilder, Peter Lorre, Conrad Hilton, Jack Warner, Rita Hayworth, Cary Grant, Eva Braun, John Wayne, Albert Speer, Professor Sauerbruch, Frank Sinatra, Hermann Göring, Fritz Lang, Winston Churchill u.v.a.m.
Meine Meinung
Sirius heißt eigentlich
Levi und wird als jüdischer Hund in eine jüdische Familie hinein
geboren. Doch als Hitler die Rassengesetze erlässt ist es für den
kleinen Terrier an der Zeit einen „angemesseren“ Namen anzunehmen
– Sirius. Er flieht gemeinsam mit seiner Familie nach Amerika und
beginnt seine abenteuerliche Reise, angefangen als Filmstar in
Hollywood!
„Wir suchen unseren
Hund“, sagt Liliencron. „Haben Sie ihn zufällig gesehen?“ […]
Frau Zinke blickt sich verdutzt um. „Komisch“, meint sie, „eben
war er noch hier. […] „Dann hat er einen Film gedreht“, sagt
Frau Zinke. „Der Film kommt im Oktober ins Kino.“
Das Cover des Buches
sprang mir gleich ins Auge und hat mich überhaupt erst auf diesen
Roman aufmerksam gemacht. Und es gefällt mir wirklich sehr gut. Die
Farbwahl und designed wie ein altes Filmplakat - einfach klasse.
Auf eine trockene,
einfache Art berichtet Sirius von den Schrecken und der Tragik des
Krieges. Dabei benutzt er eine gehörige Prise schwarzen Humor. Laut
Lachen musste ich zwar nicht, dafür war ich hin und her gerissen
zwischen Schmunzeln, wenn zum Beispiel mal wieder das wilde
Partyleben in Hollywood geschildert wurde, und Entsetzen über die
Grausamkeiten des Krieges.
Die Passagen, in denen
Sirius Hitlers Hund ist, kamen mir hingegen zum Teil schon fast
flapsig und absurd vor (er ist zwischenzeitlich Doppelagent und
drückt sich durch Klavier spielen aus).
„Ist der Tag der
Befreiung ein Glückstag für Frau Zinke? […] Sind 50 Millionen
Menschen gestorben, damit Frau Zinke endlich in Freiheit fegen kann?“
Der Klappentext verrät
leider schon viel zu viel der Geschichte, insbesondere die Aufzählung
der großen Persönlichkeiten finde ich viel zu lang. Das Buch ist
sowieso nicht sehr lang und durch die knappen, prägnanten Sätze
liest es sich unglaublich schnell.
Letztendlich hat mir
Sirius' Geschichte aber gut gefallen und war eine kurzweilige,
leichte Unterhaltung, in der zwei Welten perfekt gegenüber gestellt
werden – das zerstörte, diktatorische Deutschland und das freie
Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
„Heimat ist der Ort, wo
dein Herz ist“, sagt der Baum.


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