Rezension: Wovon wir träumten
Titel: Wovon wir träumten
Verlag: Goldmann
Erscheinungsjahr: 2014
Genre: Roman
ISBN: 9783442479689
Klappentext
Mit vielen Fragen und großen Hoffnungen im Gepäck überqueren sie den Ozean: junge Japanerinnen, die ihre Heimat verlassen haben, um in Amerika zu heiraten. Ihre zukünftigen Männer kennen sie nur von den strahlenden Fotos der Heiratsvermittler, und auch sonst haben sie äußerst vage Vorstellungen von ihrer Zukunft. Die Überfahrt wird zu einer seltsamen, oft traumartigen Passage zwischen zwei Welten - und die Ankunft in Amerika zu einem abrupten Erwachen...
Meine Meinung
Mit
„Wovon wir träumten“ hat Julie Otsuka ein wahres Meisterwerk
geschaffen. Sie erzählt die Geschichte von vielen jungen
Japanerinnen, die sich Anfang des letzten Jahrhunderts mit der Hilfe
von Heiratsvermittlern und großen Erwartungen auf den Weg nach
Amerika machen. Sie erträumen sich ein besseres Leben im Land der
unbegrenzten Möglichkeiten. Ihre zukünftigen Ehemänner, die sie
bisher nur von Fotos und Briefen kennen, erwarten sie bereits.
Es
hat mich tief berührt davon zu lesen, wie die Frauen voller
Hoffnungen und kindlicher Naivität nach Amerika gehen aber schnell
und hart zurück auf den Boden der Tatsachen geholt werden. Die Fotos
ihrer zukünftigen Männer entsprechen in keinster Weise der Realität
und von den Amerikanern werden sie misstrauisch beäugt und sind
nicht willkommen.
Nicht
nur von ihren japanischen Ehemännern werden sie oft schlecht
behandelt, auch für die Amerikaner sind sie billige Arbeitskräfte.
Sie wohnen in Baracken, Zelten, Güterwagen und Hühnerställen. Sie
arbeiten auf Feldern, in Waschsalons und in Bordellen und manche
schaffen es in die Vorstädte und arbeiten als Dienstboten. Aber im
zweiten Weltkrieg ändert sich alles.
Julie
Otsuka erzählt in knapper Schlichtheit vom Leben und Alltag der
Frauen und noch so viel mehr. Die Sätze sind oft nur kurz aber sie
schaffen es trotzdem einen tief zu bewegen und in die Schicksale der
Frauen eintauchen zu lassen. Am Ende findet sich noch ein Kapitel aus
Sicht der Amerikaner, die sich fragen, ob sie nicht mehr hätten
hinterfragen und ändern müssen...
Es
überrascht mich nicht, dass dieses Buch überall so hoch gelobt wird
– ich liebe es!
Bisher
habe ich immer nur Bücher über Japan gelesen, die auch dort
spielen, deswegen hat es mir besonders gefallen davon zu lesen wie es
japanischen Auswanderern ergangen ist.
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