Rezension: Hinter den Spiegeln
(Hier bestellen) |
Doch Luise ist nicht allein: In der Werkstatt des jungen Zuckerbäckers Stephan Brucker erlebt sie eine sinnliche Welt voller Düfte, süßer Genüsse und warmer Vertrautheit. Eine Mesalliance bahnt sich an, die auf höchste Empörung stößt. Denn es gibt ungeschriebene Gesetze, die niemand brechen darf. Könnte doch davon die Zukunft der Donaumonarchie abhängen...
Nach einem mysteriösen Unfall, bei dem die junge Komtess Luise ins Koma gefallen und nur mit sehr viel Glück wieder daraus erwacht ist, hat sie ihr Gedächtnis verloren und ihr kleiner Bruder sogar sein Leben. Nur mit sehr viel Mühe kommt sie dahinter was passiert und wer sie selbst wirklich ist – und dabei stellt sie fest, dass sie sich seit dem Unfall komplett verändert hat. Es hat den Anschein, dass sie vor dem schweren Reitunfall eine oberflächliche und zickige Person war, die ihren Bruder hasste und von Neid auf ihn zerfressen wurde. Deswegen fragt sie sich schon bald, ob sie Schuld am Tod ihres Bruders trägt.
Sie kann sich an nichts und niemanden erinnern und wie sie bald herausfindet, ging bei ihrem Unfall nicht alles mit rechten Dingen zu...
Die Familie ihrer Mutter interessiert sich hingegen nur für Geld und Ansehen. Sie beneiden Luise und ihre Familie um ihren Status und versuchen mit allen Mitteln gesellschaftlich aufzusteigen, wobei sie sich selber immer weiter verschulden.
Luises “neues” Ich ist gutmütig und liebenswert. Sie setzt sich für die Angestellten ein und fühlt sich sehr bald wohler in der Bäckerei von Familie Brucker als auf den formellen Bällen und Veranstaltungen.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und fesselnd, hätte aber auch für ein Jugendbuch sein können. Frau Schweikert hat ihre Worte weise gewählt und daher erwachte die historische Kulisse Wiens vor meinen Augen zum Leben und ich konnte schon fast den wunderbaren Geruch der Bäckerei riechen.
Ab der ersten Seite sponn sie Intrigen und führte mich das ein oder andere Mal auf die falsche Fährte. Die Spannung blieb bis zum Ende auf hohem Niveau und ich wusste nicht so recht, wem ich trauen kann und wem nicht. Besonders der mysteriöse Unfall hat mich nicht los gelassen.
Auch die Charaktere sind gut ausgearbeitet und vielschichtig, man lernt sie lieben und hassen.
Das Ende kam mir etwas zu abrupt. Luises letztendliche Entscheidung erscheint mir nicht ganz nachvollziehbar. Außerdem erfährt man, bis auf den Epilog, der ja auch einige Jahre später spielt, nichts weiter über das Schicksal von Stephan und den Dalheims. Ich hätte wirklich gerne noch erfahren, wie es mit Luise und ihrer Familie weiter geht, aber wie es aussieht, wird es wohl eine Fortsetzung geben. ;)
Von dem Buch habe ich schon gehört und die Rezension macht mich noch neugieriger. Ulrike Schweikerts Stil finde ich gut. Vielleicht werde ich es ja in dem Jahr lesen.
AntwortenLöschenProsit 2015!
Liebe Grüße,
Nicole
Es war mein erstes Buch von Frau Schweikert, aber ließ sich wirklich gut lesen =)
LöschenIch hoffe, du hattest einen guten Start ins Jahr!
Liebe Grüße,
Nimue